Vergleichsmatrix Umweltlabel: Unterschied zwischen den Versionen

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<languages />
  
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=Relevante europäische Umwelt-Label im Vergleich=
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<!--T:1-->
In die Auswertungen wurden folgende Umweltlabel einbezogen (alphabetisch): Blauer Engel (blauerengel.de), Cradle to Cradle (epea.com), Europäisches Umweltzeichen (eu-ecolabel.de), FSC (fsc.de),
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'''Berücksichtigte Lebenszyklusphase und Umweltwirkungsgaspekte'''
HOLZ VON HIER (holz-von-hier.de), NaturePlus (natureplus.org), Nordic Swan (nordic-ecolabel.org), Österreichisches Umweltzeichen (umweltzeichen.at) und PEFC (pefc.de).
 
  
  
=Abgedeckte Lebenszyklusphase=
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<!--T:2-->
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[[Datei:WEB_singleTabs_1_CASCO.jpg|450px|thumb|right|Abgedeckte Lebenszyklusphasen ausgewählter relevanter Umweltlabel, from a EU CaSCo report]]
  
Von dem jeweiligen Umweltzeichen abgedeckte Lebenszyklusphase. A1 = Rohstoffgewinnung, A2 = Transporte entlang der Chain of custody, A3 = Produktion, A4 = Transporte zur Baustelle, B = Nutzungsphase, C = Nachnutzung. Dunkelgrüne Bereiche = direkt über Kriterien abgedeckt, hellgrüne Bereiche = teilweise, eingeschränkt oder indirekt abgedeckt.
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<!--T:3-->
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[[Datei:WEB_singleTabs-2_CASCO.jpg|450px|thumb|right|Abgedeckte Umweltwirkungsaspekte  ausgewählter relevanter Umweltlabel, from a EU CaSCo report]]
  
''Tabelle abgedeckte Lebenszyklusphase''
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<!--T:4-->
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In die Auswertungen wurden folgende Umweltlabel einbezogen (alphabetisch): Blauer Engel (blauerengel.de), Cradle to Cradle (epea.com), Europäisches Umweltzeichen (eu-ecolabel.de), FSC (fsc.de),
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HOLZ VON HIER (holz-von-hier.de), NaturePlus (natureplus.org), Nordic Swan (nordic-ecolabel.org), Österreichisches Umweltzeichen (umweltzeichen.at) und PEFC (pefc.de).
  
 +
<!--T:5-->
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Von dem jeweiligen Umweltzeichen abgedeckte Lebenszyklusphase sind: A1 = Rohstoffgewinnung, A2 = Transporte entlang der Chain of custody, A3 = Produktion, A4 = Transporte zur Baustelle, B = Nutzungsphase, C = Nachnutzung.
  
=Umweltwirkunsgaspekte=
+
<!--T:6-->
+
Dunkelgrüne Bereiche = direkt über Kriterien abgedeckt, hellgrüne Bereiche = teilweise, eingeschränkt oder indirekt abgedeckt. Dunkelblau = direkt als Kriterium, hellblau = indirekte Wirkungen oder eingeschränkte Wirkungen.
Umweltwirkungsaspekt, der über das Umweltlabel abgedeckt wird. Dunkelblau = direkt als Kriterium, hellblau = indirekte Wirkungen oder eingeschränkte Wirkungen.
 
  
''Tabelle Umweltwirkungsaspekte ''
 
  
  
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<!--T:7-->
 +
'''Verantwortliche Rohstoffgewinnung'''
  
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<!--T:8-->
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Nachhaltige und verantwortliche Rohstoffgewinnung sollte eine generelle Anforderung an alle verwendeten Rohstoffe und Materialien sein. Entsprechende Umweltzeichen und Nachweise haben sich bisher jedoch fast nur im Holzbereich entwickelt und etabliert. Hier sind klassischerweise die beiden globalen Forstzertifizierungssysteme FSC und PEFC bekannt. Andere Label fordern entsprechende Nachweise für Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung.
  
=Verantwortliche Rohstoffgewinnung=
+
<!--T:9-->
 +
'''Nachhaltige Forstwirtschaft'''
  
Nachhaltige / verantwortliche Rohstoffgewinnung sollte eine generelle Anforderung bzw. Selbstveständlichkeit für alle Rohstoffe und Materialien sein. Entsprechende Umweltzeichen und Nachweise haben sich bisher jedoch nur im Holzbereich entwickelt und etabliert. Hier sind klassischerweise die beiden globalen Forstzertifizierungssysteme FSC und PEFC bekannt. Aber auch andere Label greifen dies auf und fordern entsprechende Nachweise, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung, wie nachfolgend beschrieben.
+
<!--T:10-->
Es ist dabei grundsätzlich zu beachten, dass beide Forstzertifizierungssysteme jeweils zwei völlig voneinander verschiedene Standards aufweisen, nämlich den Standard für die Art der Waldbewirtschaftung (also die eigentliche Zielgröße des Umweltlabels), den Forest-Management (FM-) Standard auf der einen Seite und den sogenannten COC-Standard auf der anderen Seite, der lediglich sicherstellen soll, dass entlang der Verarbeitungskette nicht mehr Holzprodukte mit dem Forstlabel vermarktet werden, als dafür erforderlicher Rohstoff auch bezogen worden ist.  
+
Die weltweit agierenden Forstzertifizierungssysteme FSC und PEFC haben zwei verschiedene Standardtypen: (1) den Forst-Management Standard (FM) für die Art der Waldbewirtschaftung und (2) den COC-Standard, der sicherstellen soll, dass entlang der Verarbeitungskette nicht mehr Holzprodukte mit dem Forstlabel vermarktet werden, als dafür erforderlicher Rohstoff bezogen worden ist. Beide Systeme bieten dabei unterschiedliche Modelle innerhalb des COC-Standards an, einerseits das Modell der physischen Trennung von zertifiziertem und nicht zertifiziertem Material, andererseits Mengengewichtete Modelle wie die Prozentsatzmethode und das Credit Modell. Nur im Falle der physischen Trennung wäre eine physische Identität von Holz in einem zertifizierten Produkt mit Holz aus zertifizierten Wäldern gewährleistet. In der Praxis ist eine solche Garantie nicht (sehr selten) gegeben, weil bereits in den ersten Stufen der Verarbeitung überwiegend mengengewichtete Modelle eingesetzt werden.  
Beide Systeme bieten dabei unterschiedliche Modelle innerhalb des COC-Standards an, einerseits das Modell der physischen Trennung von zertifiziertem und nicht zertifiziertem Material, andererseits Mengengewichtete Modelle wie die Prozentsatzmethode und das Credit Modell. Nur im Falle der physischen Trennung wäre eine physische Identität von Holz in einem zertifizierten Produkt mit Holz aus zertifizierten Wäldern (theoretisch) gewährleistet. In der Praxis ist eine solche Garantie nicht gegeben. Insbesondere auch, weil bereits in den ersten Stufen der Verarbeitung überwiegend mengengewichtete Modelle eingesetzt werden.  
 
  
''Tabelle verantwortliche Rohstoffgewinnung ''
 
  
 +
<!--T:11-->
 
{|class="wikitable sortable"
 
{|class="wikitable sortable"
 
! data-sort-type=|Label
 
! data-sort-type=|Label
! |Anforderungen an die nachhaltige Rohstoffgewinnung
+
! |Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft
 
|-
 
|-
 
|Blauer Engel||50% des Holzes soll aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen, der Rest aus legalen Quellen gemäß der EUTR.   
 
|Blauer Engel||50% des Holzes soll aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen, der Rest aus legalen Quellen gemäß der EUTR.   
 
|-
 
|-
|EPEA||Angabe: „aus nachhaltiger Bewirtschaftung“, Nachweis und Prozentanteil unklar.   
+
|EPEA|| gefordert wird bei Cradle-To-Cradle Holz „aus nachhaltiger Bewirtschaftung“, wobei die Art der Nachweise und der Prozentanteil aus der Label Webseite nicht ermittelt werden konnten.   
 
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|-
|EU ecolabel||(a) 70% Anteil aus nachhaltigen Quellen bei Massivholz, (b) 40% bei Holzwerkstoffen.  
+
|EU ecolabel||(1) 70% Anteil aus nachhaltigen Quellen bei Massivholz, (2) 40% bei Holzwerkstoffen.  
 
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|-
|FSC||Von einem beliebigen Anteil in FSC mix, FSC controled Wood bis zu 100% in FSC 100%.
+
|FSC||der Anteil varieiert von einem beliebigen Anteil in FSC mix und FSC controled Wood bis zu 100% in FSC pur.
 
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|HOLZ VON HIER||100% Mengenanteil des Holzes in zertifizierten Produkten muss aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen, nachgewiesen über ein FM-Zertifikat von FSC, PEFC oder gleichwertig.  
+
|HOLZ VON HIER|| 100% Mengenanteil des Holzes in zertifizierten Produkten muss aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen, nachgewiesen über ein FM-Zertifikat von FSC, PEFC oder gleichwertig.  
 
|-  
 
|-  
|NaturePlus||Nachweis für die Herkunft des Holzes aus nachhaltiger Waldwirtschaft gefordert. Anteil ist unklar, vermutlich aber 100%
+
|NaturePlus|| Es wird ein Nachweis für die Herkunft des Holzes aus nachhaltiger Waldwirtschaft gefordert, der Anteil ist (unklar aber) vermutlich 100%.
 
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|-  
|Nordic Swan||Mengenanteile variieren zwischen > 10%, >50% bis zu >70% je nach Produktstandard.  
+
|Nordic Swan|| Mengenanteile variieren zwischen >10%, >50% bis zu >70% je nach Produktstandard.  
 
|-
 
|-
|Ö-UZ||70% Mindestanteil bei Holzenergie, 50% bei Massivholz, Böden, Möbeln, Außenholz. Keine Angaben für Dämmstoffe.  
+
|Ö-UZ|| gefordert werden 70% Mindestanteil bei Holzenergie, 50% bei Massivholz, Böden, Möbeln, Außenholz. Keine Angaben für Dämmstoffe.  
 
|-   
 
|-   
|PEFC||Kein Mindestprozentsatz an der Gesamtverarbeiteten Menge, aber das Material muss aus PEFC zertifizierten Wäldern stammen.  
+
|PEFC|| der Mindestprozentsatz an der gesamtverarbeiteten Menge ist im PEFC Standard festgelegt, das Material muss aus PEFC zertifizierten Wäldern stammen.  
 
|}
 
|}
  
  
=Ressourcenschonung=
+
<!--T:12-->
 +
'''Ressourcenschonung'''
  
xxxxxx
+
<!--T:13-->
 +
Der verantwortlich Umgang mit Ressourcen ist heute wichtiger denn je. Wir Europäer verbrauchen etwa doppelt so viele Ressourcen wie wir haben. Die einzigen Ressourcen, die in Europa in großem Umfang nachwachsen, sind Holz und Stroh.
  
''Tabelle Ressourcenschonung''
 
  
 +
<!--T:14-->
 
{|class="wikitable sortable"
 
{|class="wikitable sortable"
 
! data-sort-type=|Label
 
! data-sort-type=|Label
 
! |Aspekt der Ressourcenschonung  
 
! |Aspekt der Ressourcenschonung  
 
|-
 
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|Blauer Engel||von den 113 Standards des Blauen Engel beziehen sich 20 auf den Schutz der Ressourcen. Im Bereich Bauen und Renovieren findet sich darunter keines. Mit dem Rohstoff Holz befassen sich 5 der 20 Standards, sämtlich im Bereich Papierprodukte. Für diese bedeutet der Claim ‚schont die Ressourcen‘ die verwendung von Altpapier bzw. Recyclingpapier. Das heißt, die Mehrfachverwendung an sich stellt den beitag zur Schonung der Ressourcen (in dem Fall Holz) dar. Andere Ressourcenaspekte (Gewinnung der Materialien, Energieverbrauch in der Produktion etc.) sind nicht im Fokus des Standards..   
+
|Blauer Engel||von den 113 Standards des Blauen Engel beziehen sich 20 auf den Schutz der Ressourcen, dabei keiner im Bereich Bauen und Renovieren und nur 5 von 20 mit Papierprodukten. Hier bedeutet der Claim "Schont die Ressourcen" die Verwendung von Altpapier bzw. Recyclingpapier. Andere Ressourcenaspekte sind nicht im Fokus des "Blauen Engel - Schont die Ressoucren".   
 
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|EPEA||Das Umweltlabel cradle to cradle (C2C) hat keine spezifischen Kriterien der Ressourcenschonung zum Inhalt. Allerdings entspricht das Grundkonzept von C2C mit der Eliminierung der Erscheinungsform ‚Abfall‘ (als theoretisches Ziel) und der Orientierung an der Natur mit ihren perfekt geschlossenen Kreisläufen letztlich der Verminderung des Ressourcenverbrauches und damit deren Schonung. So entsprechen von den 5 zentralen Anforderungen bzw. Kriteriengruppen von C2C: Materialgesundheit, Materialwiederverwertung, Erneuerbare Energien, Wasserfürsorge und soziale Fairness, vor allem der Aspekt der Materialwiederverwertung dem Ziel der Ressourcenschonung, analog zum Prinzip des Recyclingpapiers beim Blauen Engel. Grundsätzlich ist man in der Praxis aber von dem idealen Vorbild der geschlossenen (‚ewigen‘) Kreisläufe weit entfernt. Im Kern geht es bei C2C um eine Erhöhung und Optimierung des Recyclinganteils im Produkt und der Recyclierbarkeit des Produktes selbst durch intelligentes Produktdesign.
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|EPEA||Das Umweltlabel cradle to cradle (C2C) hat keine spezifischen Kriterien der Ressourcenschonung zum Inhalt. Allerdings entspricht das Grundkonzept "Eliminierung von Abfall (theoretisch) der Schonung von Ressourcen. Das Kriterium der Materialwiederverwertung ist analog zum Prinzip des Recyclingpapiers beim Blauen Engel zu sehen. (Anmerkung: grundsätzlich ist man in der Praxis der Produktkreisläufe vom natürlichen Vorbild der geschlossenen Kreisläufe weit entfernt).   
So betrachtet sollten C2C zertifizierte Produkte von Haus aus auch ressourcenschonende Produkte darstellen. Unklar bleiben hingegen die entsprechenden Kriterien und ihre Ausprägung im Produkt und damit die Vergleichbarkeit mit anderen Produkten. In der Praxis stellt sich zudem teilweise die Frage, ob nicht für die Maximierung der Ressourcenschonung auf der einen Seite überproportionaler Aufwand auf der anderen Seite betrieben wird.   
 
 
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|EU ecolabel||Das EU Ecolabel hat ebenfalls keine direkten spezifischen Kriterien zum Thema Ressourcenschutz entwickelt. So ist dieser Aspekt in den Vergabekriterien  für Holzböden im wesentlichen reduziert auf den Aspekt der nachhaltigen Gewinnung des Holzes, wie er schon unter der Rubrik ‚Rohstoffgewinnung‘ dargestellt worden ist. Lediglich eine weitere Anforderung im Hinblick auf einen geringen Energieverbrauch in der produktion würde noch der Schonung der Ressourcen an fossilen Energieträgern entsprechen. Allerdings ist anhand der allgemeinen anzuwendenden Berechnungsformel für die Ermittlung des Bewertungsfaktors unklar, ob die Produktion tatsächlich überdurchschnittlich Energie sparend erfolgt.  
+
|EU ecolabel||Das EU Ecolabel keine direkten Kriterien zu Ressourcenschutz entwickelt und ist reduziert auf die nachhaltige Gewinnung des Holzes und geringen Energieverbrauch in der Produktion. Der Energieverbrauch in der Produktion wird dabei in der Regel errechnet.
 
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|FSC||Die zentrale Aussage des Umweltzeichens FSC ist die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes zur Gewinnung des Rohstoffes Holz. Neben verschiedenen sozialen und umweltrelevanten Anforderungen (z.B. standortgerechte Baumartenwahl in Deutschland) liegt der Schwerpunkt von FSC somit auf der Schonung der Ressource Holz durch eine Bewirtschaftung, die diese Nutzung auch für nachfolgende Generationen sichern soll.
+
|FSC||Die zentrale Aussage des Umweltzeichens FSC ist die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes zur Gewinnung des Rohstoffes Holz. Neben diversen sozialen und umweltrelevanten Anforderungen liegt der Schwerpunkt von FSC somit auf der Schonung der Ressource Holz durch eine Bewirtschaftung, die diese Nutzung auch für nachfolgende Generationen sichern soll.
 
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|HOLZ VON HIER||Holz von Hier hat, wie die meisten anderen Umweltlabel auch, keine spezifischen Kriterien im Hinblick auf Ressourcenschonung definiert. Nichtsdesto trotz sind Effekte der Ressourcenschonung übr verschiedene Aspekte gewährleistet. Dies betrifft einerseits die Verwendung eines nachwachsenden Rohstoffes (in dem Fall Holz) an sich, wie es z.B. bei Nordic Swan oder NaturePlus positiv bewertet wird. Zudem ist gefordert und sichergestellt, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Ein wichtiger Aspekt der Ressourcenschonung liegt jedoch implizit im Kernkriterium von Holz von Hier, nämlich der überdurchschnittlich klimafreundlichen Produktion durch Reduktion der Transportprozesse. Da bei der Herstellung von Holzprodukten und -baustoffen die Transporte den größten Anteil an den Emissionen nausmachen können, liegen hier auch die maßgeblichen Reduktionspotenziale. In der Nutzungsphase sind Holzprodukte, wie schon beschrieben inert, verbrauchen also keine Ressourcen oder Energie. Last but not least ist indirekt durch die Sicherstellung der inländischen Produktion (kurze Wege entlang der gesamten Kette!) auch sichergestellt, dass staatliche Vorgaben hinsichtlich umweltgerechter Produktion - wie z.B. beim Österreichischen Umweltzeichen gefordert - eingehalten sind..  
+
|HOLZ VON HIER||Holz von Hier kennzeichent nachwachsende Rohstffe aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Die Trasporte in der Verarbeitungskette und bis zum Kunden sind überdurchschnittlich kurz und schonen dadurch auch Ressourcen.  
 
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|NaturePlus||NaturePlus behandelt die Frage der Ressourcenschonung in etwas breiterer Weise als viele andere Umweltzeichen wie die Forstlabel, das EU Ecoabel oder der Blaue Engel. So ist die Betonung bzw. Anforderung eines gewissen (möglichst hohen) Anteils an nachwachsenden Rohstoffen im Produkt systemimmanent ein Beitrag zum Schutz von Ressourcen. Daneben spielt auch ein Gebot der Minimierung des Energieverbrauches oder der Nutzung nicht erneuerbarer oder seltener Ressourcen eine Rolle. Allerdings stellt dies lediglich ein Gebot dar, so das nicht ganz klar bestimmt werden kann, inwieweit so gekennzeichnete Produkte einen überdurchschnittlichen Beitrag zum Schutz der Ressourcen leisten.
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|NaturePlus||NaturePlus fordert einen "möglichst hohen" Anteil an nachwachsenden Rohstoffen im Produkt und eine Minimierung des Energieverbrauches.  
 
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|Nordic Swan||Der Nordic Swan adressiert in seinen Kriterien nicht explizit die Ressourcenschonung. Man kann aber aus verschiedenen Kriteriengruppen hier Effekte ableiten. Zum einen fordert das Umweltzeichen bei den Rohstoffen, dass generell mind. 50% der Materialien erneuerbar sein müssen (z.B. Holz, aber auch Kork, Linoleum, Wollteppiche etc.). Das Holz (mind. 30% des Materials) soll zudem aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen.  
+
|Nordic Swan|| Der Nordic Swan adressiert die Ressourcenschonung eher indirekt. Generell sollen mind. 50% der Materialien erneuerbar sein und bei Holz sollen mind. 30% aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Der Energieverbrauch in der Produktion darf einen bestimmten Wert nicht überschreiten und hochkalorische Produktionsabfälle sollen wieder in den energetischen Kreislauf zurückgeführt werden.
Zudem darf der Energieverbrauch in der Produktion einen bestimmten Wert nicht überschreiten, was in gewisser Weise zur Schonung der Ressource fossile Energieträger bedeutet.
 
Hochkalorische Produktionsabfälle sollen wieder in den energetischen Kreislauf zurückgeführt werden. Dies stellt im prinzip eine andere Ausprägung des vorangenannten Aspektes dar.
 
Weitere spezifische Effekte zur Ressourcenschonung können aus den Kriterien nicht abgeleitet werden.
 
 
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|Ö-UZ||Das Österreichische Umweltzeichen hat keine spezifischen Kriterien zur Ressourcenschonung definiert.  Auch hier fälltlediglich die Anforderung an die nachhaltige Gewinnung von Holz unter diese Rubrik, die aber an anderer Stelle schon abgehandelt wurde. Bei den Vergabekriterien für Möbel beispielsweise sind folgende Kriteriengruppen definiert: a) allgemeine Regleungen  für Rohstoffe, die jedoch vor allem die Vermeidung gesundheitsbedenklicher Inhaltsstoffe betrifft, b) Emissionsgrenzwerte im HInblick auf die Innenraumluft, c) umweltfreundliche Produktion (die allerdings bereits dann gewährleistet ist, wenn die nationalen Bestimmungen und Richtlinien eingehalten werden), Langlebigkeit und Abfallreduktion (erfüllt im Falle eines vorhandenen Reparaturservice oder Ersatzteilgarantie oder Rücknahmesystem) sowie Verpackung (wobei hier die Verpackungen entweder zurückgenommen werden sollen oder der Hersteller an einem kollektiven Sammelsystem („grüner Punkt“ oder andere) beteiligt sein soll.  
+
|Ö-UZ||Das Österreichische Umweltzeichen hat keine spezifischen Kriterien zur Ressourcenschonung definiert. Bei den Vergabekriterien für Möbel ist definiert als Regelungen für Rohstoffe, die vor allem die Vermeidung gesundheitsbedenklicher Inhaltsstoffe betrifft, sowie umweltfreundliche Produktion, Langlebigkeit und Abfallreduktion sowie Verpackungsaspekte.  
 
|-   
 
|-   
|PEFC||Für PEFC gilt im Prinzip analog schon das unter dem Umweltzeichen FSC Beschriebene.  
+
|PEFC||Die zentrale Aussage des Umweltzeichens PEFC ist die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes zur Gewinnung des Rohstoffes Holz. Neben verschiedenen Anforderungen liegt der Schwerpunkt auf der Schonung der Ressource Holz durch eine Bewirtschaftung, die diese Nutzung auch für nachfolgende Generationen sichern soll.  
 
|}
 
|}
  
  
  
=Klimaschutz=
+
<!--T:15-->
 +
'''Klimaschutz'''
  
Für Klimaschutzmaßnahmen gibt es in den Lebenszyklusphasen unterschiedliche Ansatzpunkte:
+
<!--T:16-->
A1: siehe oben.
+
Für Klimaschutzmaßnahmen gibt es in den Lebenszyklusphasen unterschiedliche Ansatzpunkte, entweder in den Vorketten der Herstellung (LC Phase A1,A2, A3, A4) oder in der Nutzungsphase (B) des Produktes.  
A2: Klimafreundliche kurze Wege entlang der gesamten Verarbeitungskette (CoC) cradle to gate. Derzeit erfasst und dokumentiert nur das Umweltzeichen Holz von Hier diese Warenströme und damit verbundenen Emissionen.
 
A3: Klimafreundliche Produktion. Die Herstellung des Produktes kann unterschiedlich energieintensiv/effizient erfolgen. Für viele Produkte fehlen hier aber entsprechende fundierte und belastbare Informationen. 
 
A4: Klimafreundliche kurze Wege vom Produktionsort zum Einsatz- oder Verwendungsort. Die Emissionen aus solchen Transportwegen können leicht ein Vielfaches der Gesamtemissionen der Herstellung des Produktes erreichen. Hier ist das Umweltlabel Holz von Hier einzigartig, da es sämtliche Warenströme bis zum Endverwendungsort hin erfasst und bewertet. 
 
B: Energieverbrauch in der Nutzungsphase. Hier unterscheiden sich Produkte ganz wesentlich. Es gibt einerseits die Kategorie an Produkten, die während der Nutzungsphase Energie verbrauchen und damit klimabelastende Emissionen verursachen, wie z.B. Elektrogeräte, Heizungen und anderes. Die allermeisten Bauprodukte sind in der Nutzungsphase jedoch aus energetischer Sicht ‚inert‘, das heißt, in dieser Lebenszyklusphase entstehen keine produktbedingten Emissionen.
 
C/D: Klimaeffiziente Entsorgung oder Nachnutzung. Dies ist ganz wesentlich auch eine Frage des Materials. Hier können erhebliche Unterschiede zwischen unterschiedlichen Bauprodukten entstehen. So hat z.B. PVC erheblich geringere Recyclingquoten als z.B. Altholz. Hier spielt aber auch die mit der Aufbereitung verbundenen Emissionen und Energieaufwendungen eine wichtige Rolle.  
 
  
 +
<!--T:17-->
 +
Klimafreundliche kurze Wege und die damit verbundenen Umweltwirkungen der gesamten Verarbeitungskette "cradle-to-gate" (A2) sowie vom Produktionsort zum Einsatz- oder Verwendungsort "gate-to-customer" (A4) werden durch das Umweltzeichen HOLZ VON HIER erfasst. Die Emissionen aus solchen Transportwegen können bei den heute internationalen Märkten auch für Holzprodukte leicht ein Vielfaches der Gesamtemissionen der Herstellung des Produktes erreichen. Das Umweltlabel Holz von Hier ist hier einzigartig, da es sämtliche Warenströme bis zum Endverwendungsort hin erfasst und bewertet. Der HvhUmweltfootprint erfasst für jedes produekt dabei in Echtzeit klassiche Umweltparameter (z.B. GWP, AP, EP u.a.). (B) Bauprodukte sind in der Nutzungsphase aus energetischer Sicht ‚inert‘, das heißt, in dieser Lebenszyklusphase entstehen keine produktbedingten Emissionen. (C/D) Klimaeffiziente Entsorgung oder Nachnutzung ist ganz wesentlich auch eine Frage des Materials. So hat z.B. PVC erheblich geringere Recyclingquoten als z.B. Altholz. Hier spielt aber auch die mit der Aufbereitung verbundenen Emissionen und Energieaufwendungen eine wichtige Rolle.
  
''Tabelle Kliamschutz''
 
  
 +
<!--T:18-->
 
{|class="wikitable sortable"
 
{|class="wikitable sortable"
 
! data-sort-type=|Label
 
! data-sort-type=|Label
! |A1 Nachhaltige Rohstoffgewinnung
+
! |Vorketten
! |A2 kurze Transporte cradle to gate
+
! |Nutzungsphase
! |A3 Produktion
 
! |A4 kurze Transpte gate to customer
 
! |B Energieverbrauch Nutzungsphase
 
! |C/D Entsorgung/Nachnutzung
 
 
|-
 
|-
|Blauer Engel|| s.o. || - || - || - || X || -    
+
|Blauer Engel|| - || Klimaschutzeffekte bei der "Roten Energie" durch geringeren Energieverbrauch von Eletrogeräten und Lampen im Vergleich zum Durchschnitt    
 
|-
 
|-
|EPEA|| s.o. || - || - || - || X || -    
+
|EPEA|| - || Klimaschutzeffekte bei der "Roten Energie" durch geringeren Energieverbrauch von Eletrogeräten und Lampen im Vergleich zum Durchschnitt    
 
|-
 
|-
|EU ecolabel|| s.o. || - || - || - || X || -  
+
|EU ecolabel|| - || Klimaschutzeffekte bei der "Roten Energie" durch geringeren Energieverbrauch von Eletrogeräten und Lampen im Vergleich zum Durchschnitt  
 
|-
 
|-
|FSC|| X || - || - || - || - || -  
+
|FSC|| - || -  
 
|-  
 
|-  
|HOLZ VON HIER|| X || X || X || X || - || -  
+
|HOLZ VON HIER|| Klimaschutzeffekte durch kurze Wege cradle-to-gate und gate-to-customer bei der "Grauen Energie" der Vorketen || Anmerkung: Holzbaustoffe sind in der Nutzungsphase inert (verbrauchen selbst keine Energie).  
 
|-  
 
|-  
|NaturePlus|| s.o. || - || - || - || - || -  
+
|NaturePlus|| - || -
 
|-  
 
|-  
|Nordic Swan|| - || - || - || - || X || -
+
|Nordic Swan|| - || Klimaschutzeffekte bei der "Roten Energie" durch geringeren Energieverbrauch von Eletrogeräten und Lampen im Vergleich zum Durchschnitt 
 
|-
 
|-
|Ö-UZ|| s.o. || - || - || - || X || -
+
|Ö-UZ|| - || Klimaschutzeffekte bei der "Roten Energie" durch geringeren Energieverbrauch von Eletrogeräten und Lampen im Vergleich zum Durchschnitt 
 
|-   
 
|-   
|PEFC|| X || - || - || - || - || -
+
|PEFC|| - || -  
 
|}
 
|}
  
  
=Biodiversität=
+
<!--T:19-->
 +
'''Biodiversität'''
 +
 
 +
<!--T:20-->
 +
Die internationale Rote Liste von IUCN stuft Arten als gefährdet ein und umfasst z.B. erheblich mehr Baumarten als das CITES Abkommen.
 +
 
 +
<!--T:21-->
 +
"Durch die Förderung der Nachfrage nach einer breiten Palette von Holzarten aus regionaler heimischer Waldwirtschaft werden für die heimischen Bewirtschafter Anreize gesetzt, die Baumartenvielfalt in ihren Wäldern zu bewahren und zu fördern, was wiederum die Basis für eine hohe Vielfalt an begleitenden Tier- und Pflanzenarten bildet" (HVH).
 +
 
 +
<!--T:22-->
 +
Holz von hier zeigt in seinem Informationstransfer auf, dass sich weltweite Transporte erheblich auf das Risiko für Biodiversitätsverluset auswirken. Je nach Herkunft sind durch den Transport mehr Arten gefährdet, als durch die Rohstoffgewinnung selbst. Durch die Minimierung der Transporte insbesondere über Langstrecken und aus anderen Ländern oder Kontinenten trägt HOLZ VON HIER zum Schutz der Biodiversität bei. 
  
xxx
 
  
 +
<!--T:23-->
 
''Tabelle Biodiversität ''  
 
''Tabelle Biodiversität ''  
  
 +
<!--T:24-->
 
{|class="wikitable sortable"
 
{|class="wikitable sortable"
 
! data-sort-type=|Label
 
! data-sort-type=|Label
Zeile 164: Zeile 175:
  
  
=xxxx=
+
<!--T:25-->
 +
'''Gültigkeitsdauer der Standards'''
  
xxx
+
<!--T:26-->
 +
Für die Beurteilung der Aussage von Umweltzeichen hinsichtlich der Umweltwirkung spielt auch die Gültigkeitsdauer von Standards eine Rolle. Produkte oder Unternehmen werden in der Regel für eine bestimmte Zeitspanne zertifiziert, d.h. das Zeichen kann an alle entsprechenden innerhalb der Zeitspanne hergestellten Produkte verliehen werden. Je länger diese Zeitspanne ist, desto weiter können die gesetzten Anforderungen hinter aktuellen technischen Entwicklungen hinterher hinken. Dies ist insbesondere bei Labeln zu Elektrogeräten zu beobachten.
  
''Tabelle xxx ''
 
  
 +
<!--T:27-->
 
{|class="wikitable sortable"
 
{|class="wikitable sortable"
 
! data-sort-type=|Label
 
! data-sort-type=|Label
! |xxxxx
+
! |Zahl der Standards bzw. Vergaberichtlinien
 +
! |Gültigkeitsdauer des Standards, Standardrevision
 +
! |Gültigkeit des Zertifikats, Auditturnus
 
|-
 
|-
|Blauer Engel||xxxx.  
+
|Blauer Engel|| 113 gesamt davon 3 olzprodzukte davon 5 Papier || 2 bis 12 Jahre || 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard  
 
|-
 
|-
|EPEA||xxxx.  
+
|EPEA|| 1 || 2 || 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard  
 
|-
 
|-
|EU ecolabel||xxxx.
+
|EU ecolabel|| vergleichbar mit Blauem Engel || Gültigkeit unbegrenzt bis Änderung des Standards || 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
 
|-
 
|-
|FSC||xxxxx.
+
|FSC|| FSC-FM länderspezifisch, FSC mix, FSC controlled wood, FSC 100%, FSC recycling || 5 Jahre || jährlich
 
|-  
 
|-  
|HOLZ VON HIER||xxxx.  
+
|HOLZ VON HIER|| 1 || 5 Jahre || In Echtzeit und Einzelproduktbezogen.  
 
|-  
 
|-  
|NaturePlus||xxxx.
+
|NaturePlus|| ? || 3 Jahre || 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
 
|-  
 
|-  
|Nordic Swan||xxxx.
+
|Nordic Swan|| ? || 3-5 Jahre || 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
 
|-
 
|-
|Ö-UZ||xxxx.
+
|Ö-UZ|| ? || 4 Jahre || 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
 
|-   
 
|-   
|PEFC||xxx.
+
|PEFC|| ähnlich FSC || 5 Jahre || jährlich
 
|}
 
|}
  
  
 +
<!--T:28-->
 +
'''Produktgruppenrelevanz'''
  
=xxxx=
+
<!--T:29-->
 
+
Nicht jedes Label ist für alle Produktgruppen aus dem Bereich Bauen, Renovieren und Wohnen relevant. Die meisten Umweltzeichen haben hier einen Schwerpunkt. Wichtig ist dies vor allem dann zu beachten, wenn Umweltlabel grundsätzlich breit über unterschiedliche Produktgruppen aufgestellt sind, wie z.B. der Blauer Engel. Zudem gibt es teils Vergabekriterien für bestimmte Produktgruppen, ohne dass es bereits konkrete zertifizierte Produkte aus dem Bereich gibt. In der folgenden Tabelle wird ein Überblick über die betroffenen Produktgruppen gegeben sowie die Zahl der existierenden Produkte, sofern diese aus entsprechenden Webseiten ermittelbar waren.
xxx
 
  
''Tabelle xxx ''
 
  
 +
<!--T:30-->
 
{|class="wikitable sortable"
 
{|class="wikitable sortable"
 
! data-sort-type=|Label
 
! data-sort-type=|Label
! |xxxxx
+
! |Zahl der Produkte allgemein
 +
! |darunter Produkte aus Holz oder Papier
 
|-
 
|-
|Blauer Engel||xxxx.   
+
|Blauer Engel|| >14000 || 67 Holzmöbel (v.a. Spanplatte),
 +
8-9 holzbasierte Platten, 11 Paneele (aus Europa, Russland, Taiwan, Shanghai, Türkei, Afrika, Japan), 6 Zargenprodukte eines Herstellers (keine Türen und Fenster, 2 Pelletproduzenten, 80 Kopierpapiere, 509 Papierprodukte generell , 528 Recyclingpapier, 299 Pappe , 56 Zeitungspapier  
 
|-
 
|-
|EPEA||xxxx. 
+
|EPEA|| 490 || 14 Holzprodukte, 6 Papierprodukte
 
|-
 
|-
|EU ecolabel||xxxx.
+
|EU ecolabel|| 774 || keine Holzprodukte, 63 Papierprodukte
 
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|-
|FSC||xxxxx.
+
|FSC|| unbekannt || verschiedene Holz- und Papierprodukte
 
|-  
 
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|HOLZ VON HIER||xxxx.
+
|HOLZ VON HIER|| mehrere hundert || verschiedene Holzprodukte, Papier, Objekte
 
|-  
 
|-  
|NaturePlus||xxxx.
+
|NaturePlus|| 641 || 94 NaWaRo Dämmstoffe, 14 Fußböden
 
|-  
 
|-  
|Nordic Swan||xxxx.  
+
|Nordic Swan|| 2.587 Gebäude || 130 Kleingebäude aus Holz
 
|-
 
|-
|Ö-UZ||xxxx.  
+
|Ö-UZ|| 438 || ca. 43 Holzprodukte, 15 Papierprodukte
 
|-   
 
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|PEFC||xxx.
+
|PEFC|| unbekannt || verschiedene Holz- und Papierprodukte
 
|}
 
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{|class="wikitable sortable"
 
! data-sort-type="Label"|Label
 
! data-sort-type="Anforderungen an die nachhaltige
 
Rohstoffgewinnung.|Anforderungen an die nachhaltige
 
Rohstoffgewinnung
 
|-
 
|A||-5 m||1,72 €||6:30||1. Januar 12||2012-01-01
 
|-
 
|Ä||3,2 m||3 €||9:59:59||02. Jan. 2012||2012-01-02
 
|-
 
|Ab||20 m||2.000 €||10:00||03.01.2012||2012-01-03
 
|}
 

Aktuelle Version vom 29. April 2020, 00:26 Uhr

Sprachen:
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Berücksichtigte Lebenszyklusphase und Umweltwirkungsgaspekte


Abgedeckte Lebenszyklusphasen ausgewählter relevanter Umweltlabel, from a EU CaSCo report
Abgedeckte Umweltwirkungsaspekte ausgewählter relevanter Umweltlabel, from a EU CaSCo report

In die Auswertungen wurden folgende Umweltlabel einbezogen (alphabetisch): Blauer Engel (blauerengel.de), Cradle to Cradle (epea.com), Europäisches Umweltzeichen (eu-ecolabel.de), FSC (fsc.de), HOLZ VON HIER (holz-von-hier.de), NaturePlus (natureplus.org), Nordic Swan (nordic-ecolabel.org), Österreichisches Umweltzeichen (umweltzeichen.at) und PEFC (pefc.de).

Von dem jeweiligen Umweltzeichen abgedeckte Lebenszyklusphase sind: A1 = Rohstoffgewinnung, A2 = Transporte entlang der Chain of custody, A3 = Produktion, A4 = Transporte zur Baustelle, B = Nutzungsphase, C = Nachnutzung.

Dunkelgrüne Bereiche = direkt über Kriterien abgedeckt, hellgrüne Bereiche = teilweise, eingeschränkt oder indirekt abgedeckt. Dunkelblau = direkt als Kriterium, hellblau = indirekte Wirkungen oder eingeschränkte Wirkungen.


Verantwortliche Rohstoffgewinnung

Nachhaltige und verantwortliche Rohstoffgewinnung sollte eine generelle Anforderung an alle verwendeten Rohstoffe und Materialien sein. Entsprechende Umweltzeichen und Nachweise haben sich bisher jedoch fast nur im Holzbereich entwickelt und etabliert. Hier sind klassischerweise die beiden globalen Forstzertifizierungssysteme FSC und PEFC bekannt. Andere Label fordern entsprechende Nachweise für Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung.

Nachhaltige Forstwirtschaft

Die weltweit agierenden Forstzertifizierungssysteme FSC und PEFC haben zwei verschiedene Standardtypen: (1) den Forst-Management Standard (FM) für die Art der Waldbewirtschaftung und (2) den COC-Standard, der sicherstellen soll, dass entlang der Verarbeitungskette nicht mehr Holzprodukte mit dem Forstlabel vermarktet werden, als dafür erforderlicher Rohstoff bezogen worden ist. Beide Systeme bieten dabei unterschiedliche Modelle innerhalb des COC-Standards an, einerseits das Modell der physischen Trennung von zertifiziertem und nicht zertifiziertem Material, andererseits Mengengewichtete Modelle wie die Prozentsatzmethode und das Credit Modell. Nur im Falle der physischen Trennung wäre eine physische Identität von Holz in einem zertifizierten Produkt mit Holz aus zertifizierten Wäldern gewährleistet. In der Praxis ist eine solche Garantie nicht (sehr selten) gegeben, weil bereits in den ersten Stufen der Verarbeitung überwiegend mengengewichtete Modelle eingesetzt werden.


Label Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft
Blauer Engel 50% des Holzes soll aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen, der Rest aus legalen Quellen gemäß der EUTR.
EPEA gefordert wird bei Cradle-To-Cradle Holz „aus nachhaltiger Bewirtschaftung“, wobei die Art der Nachweise und der Prozentanteil aus der Label Webseite nicht ermittelt werden konnten.
EU ecolabel (1) 70% Anteil aus nachhaltigen Quellen bei Massivholz, (2) 40% bei Holzwerkstoffen.
FSC der Anteil varieiert von einem beliebigen Anteil in FSC mix und FSC controled Wood bis zu 100% in FSC pur.
HOLZ VON HIER 100% Mengenanteil des Holzes in zertifizierten Produkten muss aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen, nachgewiesen über ein FM-Zertifikat von FSC, PEFC oder gleichwertig.
NaturePlus Es wird ein Nachweis für die Herkunft des Holzes aus nachhaltiger Waldwirtschaft gefordert, der Anteil ist (unklar aber) vermutlich 100%.
Nordic Swan Mengenanteile variieren zwischen >10%, >50% bis zu >70% je nach Produktstandard.
Ö-UZ gefordert werden 70% Mindestanteil bei Holzenergie, 50% bei Massivholz, Böden, Möbeln, Außenholz. Keine Angaben für Dämmstoffe.
PEFC der Mindestprozentsatz an der gesamtverarbeiteten Menge ist im PEFC Standard festgelegt, das Material muss aus PEFC zertifizierten Wäldern stammen.


Ressourcenschonung

Der verantwortlich Umgang mit Ressourcen ist heute wichtiger denn je. Wir Europäer verbrauchen etwa doppelt so viele Ressourcen wie wir haben. Die einzigen Ressourcen, die in Europa in großem Umfang nachwachsen, sind Holz und Stroh.


Label Aspekt der Ressourcenschonung
Blauer Engel von den 113 Standards des Blauen Engel beziehen sich 20 auf den Schutz der Ressourcen, dabei keiner im Bereich Bauen und Renovieren und nur 5 von 20 mit Papierprodukten. Hier bedeutet der Claim "Schont die Ressourcen" die Verwendung von Altpapier bzw. Recyclingpapier. Andere Ressourcenaspekte sind nicht im Fokus des "Blauen Engel - Schont die Ressoucren".
EPEA Das Umweltlabel cradle to cradle (C2C) hat keine spezifischen Kriterien der Ressourcenschonung zum Inhalt. Allerdings entspricht das Grundkonzept "Eliminierung von Abfall (theoretisch) der Schonung von Ressourcen. Das Kriterium der Materialwiederverwertung ist analog zum Prinzip des Recyclingpapiers beim Blauen Engel zu sehen. (Anmerkung: grundsätzlich ist man in der Praxis der Produktkreisläufe vom natürlichen Vorbild der geschlossenen Kreisläufe weit entfernt).
EU ecolabel Das EU Ecolabel keine direkten Kriterien zu Ressourcenschutz entwickelt und ist reduziert auf die nachhaltige Gewinnung des Holzes und geringen Energieverbrauch in der Produktion. Der Energieverbrauch in der Produktion wird dabei in der Regel errechnet.
FSC Die zentrale Aussage des Umweltzeichens FSC ist die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes zur Gewinnung des Rohstoffes Holz. Neben diversen sozialen und umweltrelevanten Anforderungen liegt der Schwerpunkt von FSC somit auf der Schonung der Ressource Holz durch eine Bewirtschaftung, die diese Nutzung auch für nachfolgende Generationen sichern soll.
HOLZ VON HIER Holz von Hier kennzeichent nachwachsende Rohstffe aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Die Trasporte in der Verarbeitungskette und bis zum Kunden sind überdurchschnittlich kurz und schonen dadurch auch Ressourcen.
NaturePlus NaturePlus fordert einen "möglichst hohen" Anteil an nachwachsenden Rohstoffen im Produkt und eine Minimierung des Energieverbrauches.
Nordic Swan Der Nordic Swan adressiert die Ressourcenschonung eher indirekt. Generell sollen mind. 50% der Materialien erneuerbar sein und bei Holz sollen mind. 30% aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Der Energieverbrauch in der Produktion darf einen bestimmten Wert nicht überschreiten und hochkalorische Produktionsabfälle sollen wieder in den energetischen Kreislauf zurückgeführt werden.
Ö-UZ Das Österreichische Umweltzeichen hat keine spezifischen Kriterien zur Ressourcenschonung definiert. Bei den Vergabekriterien für Möbel ist definiert als Regelungen für Rohstoffe, die vor allem die Vermeidung gesundheitsbedenklicher Inhaltsstoffe betrifft, sowie umweltfreundliche Produktion, Langlebigkeit und Abfallreduktion sowie Verpackungsaspekte.
PEFC Die zentrale Aussage des Umweltzeichens PEFC ist die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes zur Gewinnung des Rohstoffes Holz. Neben verschiedenen Anforderungen liegt der Schwerpunkt auf der Schonung der Ressource Holz durch eine Bewirtschaftung, die diese Nutzung auch für nachfolgende Generationen sichern soll.


Klimaschutz

Für Klimaschutzmaßnahmen gibt es in den Lebenszyklusphasen unterschiedliche Ansatzpunkte, entweder in den Vorketten der Herstellung (LC Phase A1,A2, A3, A4) oder in der Nutzungsphase (B) des Produktes.

Klimafreundliche kurze Wege und die damit verbundenen Umweltwirkungen der gesamten Verarbeitungskette "cradle-to-gate" (A2) sowie vom Produktionsort zum Einsatz- oder Verwendungsort "gate-to-customer" (A4) werden durch das Umweltzeichen HOLZ VON HIER erfasst. Die Emissionen aus solchen Transportwegen können bei den heute internationalen Märkten auch für Holzprodukte leicht ein Vielfaches der Gesamtemissionen der Herstellung des Produktes erreichen. Das Umweltlabel Holz von Hier ist hier einzigartig, da es sämtliche Warenströme bis zum Endverwendungsort hin erfasst und bewertet. Der HvhUmweltfootprint erfasst für jedes produekt dabei in Echtzeit klassiche Umweltparameter (z.B. GWP, AP, EP u.a.). (B) Bauprodukte sind in der Nutzungsphase aus energetischer Sicht ‚inert‘, das heißt, in dieser Lebenszyklusphase entstehen keine produktbedingten Emissionen. (C/D) Klimaeffiziente Entsorgung oder Nachnutzung ist ganz wesentlich auch eine Frage des Materials. So hat z.B. PVC erheblich geringere Recyclingquoten als z.B. Altholz. Hier spielt aber auch die mit der Aufbereitung verbundenen Emissionen und Energieaufwendungen eine wichtige Rolle.


Label Vorketten Nutzungsphase
Blauer Engel - Klimaschutzeffekte bei der "Roten Energie" durch geringeren Energieverbrauch von Eletrogeräten und Lampen im Vergleich zum Durchschnitt
EPEA - Klimaschutzeffekte bei der "Roten Energie" durch geringeren Energieverbrauch von Eletrogeräten und Lampen im Vergleich zum Durchschnitt
EU ecolabel - Klimaschutzeffekte bei der "Roten Energie" durch geringeren Energieverbrauch von Eletrogeräten und Lampen im Vergleich zum Durchschnitt
FSC - -
HOLZ VON HIER Klimaschutzeffekte durch kurze Wege cradle-to-gate und gate-to-customer bei der "Grauen Energie" der Vorketen Anmerkung: Holzbaustoffe sind in der Nutzungsphase inert (verbrauchen selbst keine Energie).
NaturePlus - -
Nordic Swan - Klimaschutzeffekte bei der "Roten Energie" durch geringeren Energieverbrauch von Eletrogeräten und Lampen im Vergleich zum Durchschnitt
Ö-UZ - Klimaschutzeffekte bei der "Roten Energie" durch geringeren Energieverbrauch von Eletrogeräten und Lampen im Vergleich zum Durchschnitt
PEFC - -


Biodiversität

Die internationale Rote Liste von IUCN stuft Arten als gefährdet ein und umfasst z.B. erheblich mehr Baumarten als das CITES Abkommen.

"Durch die Förderung der Nachfrage nach einer breiten Palette von Holzarten aus regionaler heimischer Waldwirtschaft werden für die heimischen Bewirtschafter Anreize gesetzt, die Baumartenvielfalt in ihren Wäldern zu bewahren und zu fördern, was wiederum die Basis für eine hohe Vielfalt an begleitenden Tier- und Pflanzenarten bildet" (HVH).

Holz von hier zeigt in seinem Informationstransfer auf, dass sich weltweite Transporte erheblich auf das Risiko für Biodiversitätsverluset auswirken. Je nach Herkunft sind durch den Transport mehr Arten gefährdet, als durch die Rohstoffgewinnung selbst. Durch die Minimierung der Transporte insbesondere über Langstrecken und aus anderen Ländern oder Kontinenten trägt HOLZ VON HIER zum Schutz der Biodiversität bei.


Tabelle Biodiversität

Label Biodiversität
Blauer Engel keine Kriterien
EPEA keine Kriterien
EU ecolabel keine Kriterien
FSC Keine direkten Kriterien (Standortgerechte Baumartenwahl). Aber indirekt Schutz der Biodiversität durch Schutz vor Raubbau.
HOLZ VON HIER Keine Verwendung von Holz von international gefährdeten Baumarten gemäß der internationalen Roten Liste von IUCN. Indirekte Förderung der Artenvielfalt in heimischen Wäldern.
NaturePlus Keine Verwendung von Holz von CITES Arten.
Nordic Swan keine Kriterien
Ö-UZ keine Kriterien
PEFC Keine direkten Kriterien (Standortgerechte Baumartenwahl). Aber indirekt Schutz der Biodiversität durch Schutz vor Raubbau.


Gültigkeitsdauer der Standards

Für die Beurteilung der Aussage von Umweltzeichen hinsichtlich der Umweltwirkung spielt auch die Gültigkeitsdauer von Standards eine Rolle. Produkte oder Unternehmen werden in der Regel für eine bestimmte Zeitspanne zertifiziert, d.h. das Zeichen kann an alle entsprechenden innerhalb der Zeitspanne hergestellten Produkte verliehen werden. Je länger diese Zeitspanne ist, desto weiter können die gesetzten Anforderungen hinter aktuellen technischen Entwicklungen hinterher hinken. Dies ist insbesondere bei Labeln zu Elektrogeräten zu beobachten.


Label Zahl der Standards bzw. Vergaberichtlinien Gültigkeitsdauer des Standards, Standardrevision Gültigkeit des Zertifikats, Auditturnus
Blauer Engel 113 gesamt davon 3 olzprodzukte davon 5 Papier 2 bis 12 Jahre 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
EPEA 1 2 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
EU ecolabel vergleichbar mit Blauem Engel Gültigkeit unbegrenzt bis Änderung des Standards 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
FSC FSC-FM länderspezifisch, FSC mix, FSC controlled wood, FSC 100%, FSC recycling 5 Jahre jährlich
HOLZ VON HIER 1 5 Jahre In Echtzeit und Einzelproduktbezogen.
NaturePlus  ? 3 Jahre 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
Nordic Swan  ? 3-5 Jahre 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
Ö-UZ  ? 4 Jahre 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
PEFC ähnlich FSC 5 Jahre jährlich


Produktgruppenrelevanz

Nicht jedes Label ist für alle Produktgruppen aus dem Bereich Bauen, Renovieren und Wohnen relevant. Die meisten Umweltzeichen haben hier einen Schwerpunkt. Wichtig ist dies vor allem dann zu beachten, wenn Umweltlabel grundsätzlich breit über unterschiedliche Produktgruppen aufgestellt sind, wie z.B. der Blauer Engel. Zudem gibt es teils Vergabekriterien für bestimmte Produktgruppen, ohne dass es bereits konkrete zertifizierte Produkte aus dem Bereich gibt. In der folgenden Tabelle wird ein Überblick über die betroffenen Produktgruppen gegeben sowie die Zahl der existierenden Produkte, sofern diese aus entsprechenden Webseiten ermittelbar waren.


Label Zahl der Produkte allgemein darunter Produkte aus Holz oder Papier
Blauer Engel >14000 67 Holzmöbel (v.a. Spanplatte),

8-9 holzbasierte Platten, 11 Paneele (aus Europa, Russland, Taiwan, Shanghai, Türkei, Afrika, Japan), 6 Zargenprodukte eines Herstellers (keine Türen und Fenster, 2 Pelletproduzenten, 80 Kopierpapiere, 509 Papierprodukte generell , 528 Recyclingpapier, 299 Pappe , 56 Zeitungspapier

EPEA 490 14 Holzprodukte, 6 Papierprodukte
EU ecolabel 774 keine Holzprodukte, 63 Papierprodukte
FSC unbekannt verschiedene Holz- und Papierprodukte
HOLZ VON HIER mehrere hundert verschiedene Holzprodukte, Papier, Objekte
NaturePlus 641 94 NaWaRo Dämmstoffe, 14 Fußböden
Nordic Swan 2.587 Gebäude 130 Kleingebäude aus Holz
Ö-UZ 438 ca. 43 Holzprodukte, 15 Papierprodukte
PEFC unbekannt verschiedene Holz- und Papierprodukte