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Die weltweit agierenden Forstzertifizierungssysteme FSC und PEFC haben zwei verschiedene Standardtypen: (1) den Forst-Management Standard (FM) für die Art der Waldbewirtschaftung und (2) den COC-Standard, der sicherstellen soll, dass entlang der Verarbeitungskette nicht mehr Holzprodukte mit dem Forstlabel vermarktet werden, als dafür erforderlicher Rohstoff bezogen worden ist. Beide Systeme bieten dabei unterschiedliche Modelle innerhalb des COC-Standards an, einerseits das Modell der physischen Trennung von zertifiziertem und nicht zertifiziertem Material, andererseits Mengengewichtete Modelle wie die Prozentsatzmethode und das Credit Modell. Nur im Falle der physischen Trennung wäre eine physische Identität von Holz in einem zertifizierten Produkt mit Holz aus zertifizierten Wäldern gewährleistet. In der Praxis ist eine solche Garantie nicht (sehr selten) gegeben, weil bereits in den ersten Stufen der Verarbeitung überwiegend mengengewichtete Modelle eingesetzt werden.  
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The globally operating forest certification systems FSC and PEFC have two different types of standards: (1) the Forest Management Standard (FM) for the type of forest management and (2) the COC standard, which is intended to ensure that no more wood products with the forest label are marketed along the processing chain than the number of raw materials required for this purpose. Both systems offer different models within the COC Standard, on the one hand the model of physical separation of certified and non-certified material, on the other hand quantity weighted models such as the percentage method and the credit model. Only in case of physical segregation would a physical identity of wood in a certified product with wood from certified forests be guaranteed. In practice, such a guarantee is not (very rarely) given because already in the first stages of processing, volume-weighted models are predominantly used.  
  
  

Version vom 28. April 2020, 23:30 Uhr


considered life cycle stages and environamental aspects


Covered life cycle phases of selected relevant environmental labels , from a EU CaSCo report
Covered environmental impact aspects of selected relevant environmental labels, from a EU CaSCo report

The following environmental labels were included in the evaluations (alphabetically): Blue Angel (blauerengel.de), Cradle to Cradle (epea.com), European Eco-label (eu-ecolabel.de), FSC (fsc.de), HOLZ VON HIER (holz-von-hier.de), NaturePlus (natureplus.org), Nordic Swan (nordic-ecolabel.org), Austrian Eco-label (umweltzeichen.at) and PEFC (pefc.de).

The life cycle phase covered by the respective eco-label: A1 = extraction of raw materials, A2 = transport along the chain of custody, A3 = production, A4 = transport to the construction site, B = use phase, C = subsequent use.

Dark green areas = directly covered by criteria, light green areas = partially, restricted or indirectly covered. Dark blue = directly covered by criteria, light blue = indirect effects or restricted effects.


Responsible sourcing

Sustainable and responsible raw material extraction should be a general requirement for all raw materials and materials used. However, corresponding environmental labels and certificates have so far developed and established themselves almost exclusively in the wood sector. Here, the two global forest certification systems FSC and PEFC are traditionally known. Other labels require corresponding proof for wood from sustainable forestry, albeit in different forms.

Sustainable forestry

The globally operating forest certification systems FSC and PEFC have two different types of standards: (1) the Forest Management Standard (FM) for the type of forest management and (2) the COC standard, which is intended to ensure that no more wood products with the forest label are marketed along the processing chain than the number of raw materials required for this purpose. Both systems offer different models within the COC Standard, on the one hand the model of physical separation of certified and non-certified material, on the other hand quantity weighted models such as the percentage method and the credit model. Only in case of physical segregation would a physical identity of wood in a certified product with wood from certified forests be guaranteed. In practice, such a guarantee is not (very rarely) given because already in the first stages of processing, volume-weighted models are predominantly used.


Label Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft
Blauer Engel 50% des Holzes soll aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen, der Rest aus legalen Quellen gemäß der EUTR.
EPEA gefordert wird bei Cradle-To-Cradle Holz „aus nachhaltiger Bewirtschaftung“, wobei die Art der Nachweise und der Prozentanteil aus der Label Webseite nicht ermittelt werden konnten.
EU ecolabel (1) 70% Anteil aus nachhaltigen Quellen bei Massivholz, (2) 40% bei Holzwerkstoffen.
FSC der Anteil varieiert von einem beliebigen Anteil in FSC mix und FSC controled Wood bis zu 100% in FSC pur.
HOLZ VON HIER 100% Mengenanteil des Holzes in zertifizierten Produkten muss aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen, nachgewiesen über ein FM-Zertifikat von FSC, PEFC oder gleichwertig.
NaturePlus Es wird ein Nachweis für die Herkunft des Holzes aus nachhaltiger Waldwirtschaft gefordert, der Anteil ist (unklar aber) vermutlich 100%.
Nordic Swan Mengenanteile variieren zwischen >10%, >50% bis zu >70% je nach Produktstandard.
Ö-UZ gefordert werden 70% Mindestanteil bei Holzenergie, 50% bei Massivholz, Böden, Möbeln, Außenholz. Keine Angaben für Dämmstoffe.
PEFC der Mindestprozentsatz an der gesamtverarbeiteten Menge ist im PEFC Standard festgelegt, das Material muss aus PEFC zertifizierten Wäldern stammen.


Ressourcenschonung

Der verantwortlich Umgang mit Ressourcen ist heute wichtiger denn je. Wir Europäer verbrauchen etwa doppelt so viele Ressourcen wie wir haben. Die einzigen Ressourcen, die in Europa in großem Umfang nachwachsen, sind Holz und Stroh.


Label Aspekt der Ressourcenschonung
Blauer Engel von den 113 Standards des Blauen Engel beziehen sich 20 auf den Schutz der Ressourcen, dabei keiner im Bereich Bauen und Renovieren und nur 5 von 20 mit Papierprodukten. Hier bedeutet der Claim "Schont die Ressourcen" die Verwendung von Altpapier bzw. Recyclingpapier. Andere Ressourcenaspekte sind nicht im Fokus des "Blauen Engel - Schont die Ressoucren".
EPEA Das Umweltlabel cradle to cradle (C2C) hat keine spezifischen Kriterien der Ressourcenschonung zum Inhalt. Allerdings entspricht das Grundkonzept "Eliminierung von Abfall (theoretisch) der Schonung von Ressourcen. Das Kriterium der Materialwiederverwertung ist analog zum Prinzip des Recyclingpapiers beim Blauen Engel zu sehen. (Anmerkung: grundsätzlich ist man in der Praxis der Produktkreisläufe vom natürlichen Vorbild der geschlossenen Kreisläufe weit entfernt).
EU ecolabel Das EU Ecolabel keine direkten Kriterien zu Ressourcenschutz entwickelt und ist reduziert auf die nachhaltige Gewinnung des Holzes und geringen Energieverbrauch in der Produktion. Der Energieverbrauch in der Produktion wird dabei in der Regel errechnet.
FSC Die zentrale Aussage des Umweltzeichens FSC ist die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes zur Gewinnung des Rohstoffes Holz. Neben diversen sozialen und umweltrelevanten Anforderungen liegt der Schwerpunkt von FSC somit auf der Schonung der Ressource Holz durch eine Bewirtschaftung, die diese Nutzung auch für nachfolgende Generationen sichern soll.
HOLZ VON HIER Holz von Hier kennzeichent nachwachsende Rohstffe aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Die Trasporte in der Verarbeitungskette und bis zum Kunden sind überdurchschnittlich kurz und schonen dadurch auch Ressourcen.
NaturePlus NaturePlus fordert einen "möglichst hohen" Anteil an nachwachsenden Rohstoffen im Produkt und eine Minimierung des Energieverbrauches.
Nordic Swan Der Nordic Swan adressiert die Ressourcenschonung eher indirekt. Generell sollen mind. 50% der Materialien erneuerbar sein und bei Holz sollen mind. 30% aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Der Energieverbrauch in der Produktion darf einen bestimmten Wert nicht überschreiten und hochkalorische Produktionsabfälle sollen wieder in den energetischen Kreislauf zurückgeführt werden.
Ö-UZ Das Österreichische Umweltzeichen hat keine spezifischen Kriterien zur Ressourcenschonung definiert. Bei den Vergabekriterien für Möbel ist definiert als Regelungen für Rohstoffe, die vor allem die Vermeidung gesundheitsbedenklicher Inhaltsstoffe betrifft, sowie umweltfreundliche Produktion, Langlebigkeit und Abfallreduktion sowie Verpackungsaspekte.
PEFC Die zentrale Aussage des Umweltzeichens PEFC ist die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes zur Gewinnung des Rohstoffes Holz. Neben verschiedenen Anforderungen liegt der Schwerpunkt auf der Schonung der Ressource Holz durch eine Bewirtschaftung, die diese Nutzung auch für nachfolgende Generationen sichern soll.


Klimaschutz

Für Klimaschutzmaßnahmen gibt es in den Lebenszyklusphasen unterschiedliche Ansatzpunkte, entweder in den Vorketten der Herstellung (LC Phase A1,A2, A3, A4) oder in der Nutzungsphase (B) des Produktes.

Klimafreundliche kurze Wege und die damit verbundenen Umweltwirkungen der gesamten Verarbeitungskette "cradle-to-gate" (A2) sowie vom Produktionsort zum Einsatz- oder Verwendungsort "gate-to-customer" (A4) werden durch das Umweltzeichen HOLZ VON HIER erfasst. Die Emissionen aus solchen Transportwegen können bei den heute internationalen Märkten auch für Holzprodukte leicht ein Vielfaches der Gesamtemissionen der Herstellung des Produktes erreichen. Das Umweltlabel Holz von Hier ist hier einzigartig, da es sämtliche Warenströme bis zum Endverwendungsort hin erfasst und bewertet. Der HvhUmweltfootprint erfasst für jedes produekt dabei in Echtzeit klassiche Umweltparameter (z.B. GWP, AP, EP u.a.). (B) Bauprodukte sind in der Nutzungsphase aus energetischer Sicht ‚inert‘, das heißt, in dieser Lebenszyklusphase entstehen keine produktbedingten Emissionen. (C/D) Klimaeffiziente Entsorgung oder Nachnutzung ist ganz wesentlich auch eine Frage des Materials. So hat z.B. PVC erheblich geringere Recyclingquoten als z.B. Altholz. Hier spielt aber auch die mit der Aufbereitung verbundenen Emissionen und Energieaufwendungen eine wichtige Rolle.


Label Vorketten Nutzungsphase
Blauer Engel - Klimaschutzeffekte bei der "Roten Energie" durch geringeren Energieverbrauch von Eletrogeräten und Lampen im Vergleich zum Durchschnitt
EPEA - Klimaschutzeffekte bei der "Roten Energie" durch geringeren Energieverbrauch von Eletrogeräten und Lampen im Vergleich zum Durchschnitt
EU ecolabel - Klimaschutzeffekte bei der "Roten Energie" durch geringeren Energieverbrauch von Eletrogeräten und Lampen im Vergleich zum Durchschnitt
FSC - -
HOLZ VON HIER Klimaschutzeffekte durch kurze Wege cradle-to-gate und gate-to-customer bei der "Grauen Energie" der Vorketen Anmerkung: Holzbaustoffe sind in der Nutzungsphase inert (verbrauchen selbst keine Energie).
NaturePlus - -
Nordic Swan - Klimaschutzeffekte bei der "Roten Energie" durch geringeren Energieverbrauch von Eletrogeräten und Lampen im Vergleich zum Durchschnitt
Ö-UZ - Klimaschutzeffekte bei der "Roten Energie" durch geringeren Energieverbrauch von Eletrogeräten und Lampen im Vergleich zum Durchschnitt
PEFC - -


Biodiversität

Die internationale Rote Liste von IUCN stuft Arten als gefährdet ein und umfasst z.B. erheblich mehr Baumarten als das CITES Abkommen.

"Durch die Förderung der Nachfrage nach einer breiten Palette von Holzarten aus regionaler heimischer Waldwirtschaft werden für die heimischen Bewirtschafter Anreize gesetzt, die Baumartenvielfalt in ihren Wäldern zu bewahren und zu fördern, was wiederum die Basis für eine hohe Vielfalt an begleitenden Tier- und Pflanzenarten bildet" (HVH).

Holz von hier zeigt in seinem Informationstransfer auf, dass sich weltweite Transporte erheblich auf das Risiko für Biodiversitätsverluset auswirken. Je nach Herkunft sind durch den Transport mehr Arten gefährdet, als durch die Rohstoffgewinnung selbst. Durch die Minimierung der Transporte insbesondere über Langstrecken und aus anderen Ländern oder Kontinenten trägt HOLZ VON HIER zum Schutz der Biodiversität bei.


Tabelle Biodiversität

Label Biodiversität
Blauer Engel keine Kriterien
EPEA keine Kriterien
EU ecolabel keine Kriterien
FSC Keine direkten Kriterien (Standortgerechte Baumartenwahl). Aber indirekt Schutz der Biodiversität durch Schutz vor Raubbau.
HOLZ VON HIER Keine Verwendung von Holz von international gefährdeten Baumarten gemäß der internationalen Roten Liste von IUCN. Indirekte Förderung der Artenvielfalt in heimischen Wäldern.
NaturePlus Keine Verwendung von Holz von CITES Arten.
Nordic Swan keine Kriterien
Ö-UZ keine Kriterien
PEFC Keine direkten Kriterien (Standortgerechte Baumartenwahl). Aber indirekt Schutz der Biodiversität durch Schutz vor Raubbau.


Gültigkeitsdauer der Standards

Für die Beurteilung der Aussage von Umweltzeichen hinsichtlich der Umweltwirkung spielt auch die Gültigkeitsdauer von Standards eine Rolle. Produkte oder Unternehmen werden in der Regel für eine bestimmte Zeitspanne zertifiziert, d.h. das Zeichen kann an alle entsprechenden innerhalb der Zeitspanne hergestellten Produkte verliehen werden. Je länger diese Zeitspanne ist, desto weiter können die gesetzten Anforderungen hinter aktuellen technischen Entwicklungen hinterher hinken. Dies ist insbesondere bei Labeln zu Elektrogeräten zu beobachten.


Label Zahl der Standards bzw. Vergaberichtlinien Gültigkeitsdauer des Standards, Standardrevision Gültigkeit des Zertifikats, Auditturnus
Blauer Engel 113 gesamt davon 3 olzprodzukte davon 5 Papier 2 bis 12 Jahre 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
EPEA 1 2 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
EU ecolabel vergleichbar mit Blauem Engel Gültigkeit unbegrenzt bis Änderung des Standards 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
FSC FSC-FM länderspezifisch, FSC mix, FSC controlled wood, FSC 100%, FSC recycling 5 Jahre jährlich
HOLZ VON HIER 1 5 Jahre In Echtzeit und Einzelproduktbezogen.
NaturePlus  ? 3 Jahre 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
Nordic Swan  ? 3-5 Jahre 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
Ö-UZ  ? 4 Jahre 1-mal im Gültigkeitszeitraum Standard
PEFC ähnlich FSC 5 Jahre jährlich


Produktgruppenrelevanz

Nicht jedes Label ist für alle Produktgruppen aus dem Bereich Bauen, Renovieren und Wohnen relevant. Die meisten Umweltzeichen haben hier einen Schwerpunkt. Wichtig ist dies vor allem dann zu beachten, wenn Umweltlabel grundsätzlich breit über unterschiedliche Produktgruppen aufgestellt sind, wie z.B. der Blauer Engel. Zudem gibt es teils Vergabekriterien für bestimmte Produktgruppen, ohne dass es bereits konkrete zertifizierte Produkte aus dem Bereich gibt. In der folgenden Tabelle wird ein Überblick über die betroffenen Produktgruppen gegeben sowie die Zahl der existierenden Produkte, sofern diese aus entsprechenden Webseiten ermittelbar waren.


Label Zahl der Produkte allgemein darunter Produkte aus Holz oder Papier
Blauer Engel >14000 67 Holzmöbel (v.a. Spanplatte),

8-9 holzbasierte Platten, 11 Paneele (aus Europa, Russland, Taiwan, Shanghai, Türkei, Afrika, Japan), 6 Zargenprodukte eines Herstellers (keine Türen und Fenster, 2 Pelletproduzenten, 80 Kopierpapiere, 509 Papierprodukte generell , 528 Recyclingpapier, 299 Pappe , 56 Zeitungspapier

EPEA 490 14 Holzprodukte, 6 Papierprodukte
EU ecolabel 774 keine Holzprodukte, 63 Papierprodukte
FSC unbekannt verschiedene Holz- und Papierprodukte
HOLZ VON HIER mehrere hundert verschiedene Holzprodukte, Papier, Objekte
NaturePlus 641 94 NaWaRo Dämmstoffe, 14 Fußböden
Nordic Swan 2.587 Gebäude 130 Kleingebäude aus Holz
Ö-UZ 438 ca. 43 Holzprodukte, 15 Papierprodukte
PEFC unbekannt verschiedene Holz- und Papierprodukte