Alpine Space Regional Timber Award/fr: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. September 2019, 07:03 Uhr
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Die Preisverleihung erfolgte am 20.11.2018 in Innsbruck im Rahmen der Jahreskonferenz der Europäischen Strategie für den Alpenraum (EUSALP). Das EUSALP Annual Forum, ist die zentrale Jahresveranstaltung der Europäischen Strategie für den Alpenraum. Diese Veranstaltung ist das wichtigste politische Forum, das Zukunftsentwicklungen und Strategien für den Alpenraum diskutiert, beschließt und politisch verankert. Deshalb sind hier auch zahlreiche Ministerien, Politiker, Stakeholder und Entscheider aus dem Alpenraum vertreten. Im Jahr 2018 hatte Tirol die Präsidentschaft für EUSALP, weshalb das hochkarätig besetzte Forum in Innsbruck stattfand. Auf dieser auch politisch hochkarätigen internationalen Bühne wurden die Preisträger für den Einsatz für den Klimaschutz und die Vorbildwirkung geehrt.
Hintergrund für die Bedeutung des Preises für den Klimaschutz
Die Verwendung von Holz in langlebigen Produkten, wie z.B. dem Holzbau, gilt allgemein als ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Neben der Substitution von nicht nachwachsenden Rohstoffen wird hier die CO2-Speicherwirkung von Holz angeführt. Wie hoch diese angesetzte Speicherwirkung allerdings de facto ist, ist von den CO2-Emissionen abhängig, die im gesamten Stoffstrom der Vorketten bei der Herstellung der Holzprodukte entstehen. Auf diese wiederum haben die Transportwege des Holzes von der Waldstraße an bis zum Verwendungsort, also z.B. der Baustelle, einen maßgeblichen Einfluss. Während sich die mit der jeweiligen Fertigung der Holzprodukte verbundenen Emissionen zwischen den Unternehmen im Alpenraum oft eher wenig unterscheiden, können die mit den Transportprozessen verbundenen Emissionen erheblich schwanken, je nachdem, ob das Holz regional verarbeitet worden ist oder über weite Strecken vielfach auch außereuropäisch importiert wurde.
In Europa allgemein ist eine sehr deutliche Zunahme der Transportentfernungen bei nahezu allen Holzprodukten und Sortimenten zu verzeichnen. Dabei können die mit den Transporten verbundenen Emissionen leicht ein Vielfaches der gesamten mit der Herstellung verbundenen Emissionen erreichen.
Überflüssige Transporte vermeiden
Diese überflüssigen Transporte sind jedoch in vielen Fällen quantitativ nicht notwendig und entsprechende Mengen könnten auch in regional geschlossenen Verarbeitungsketten bereitgestellt werden. Zu diesem Ergebnis kommen Analysen, die im Rahmen eines europäischen Interreg Projektes mit dem Titel 'CaSCo - Carbon Smart Communities' ermittelt wurden, unter Beteiligung von 11 Partnerorganisationen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Slowenien.
Das Projekt hat zum Ziel im Alpenraum zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen beizutragen, indem im Bereich der öffentliche Hand Anreize und Instrumente zur Förderung der Verwendung von Holz der kurzen Wege verankert werden. Im Rahmen dieses Projektes wurde auch der neue Holzpreis ausgelobt.
Der Award
Der "Alpine Space Regional Timber Award". Dieser Preis unterscheidet sich von vielen anderen Holzbaupreisen, indem er explizit die Umweltbilanz unter Berücksichtigung der Vorketten bewertet. Dabei wurde die tatsächliche CO2-Einsparwirkung durch die kurzen Wege mit 40%, die Innovativität des Ansatzes zur Sicherstellung der Regionalität ebenfalls mit 40% sowie das Übertragungspotenzial mit 20% bewertet. Ein wichtiges und hilfreiches Instrument hierzu ist das Klima- und Umweltlabel HOLZ VON HIER©.
Ausgezeichnete Gebäude und Objekte
Die überdurchschnittlich kurze Prozesskette des Holzes vom Wald bis zur Baustelle konnte bei vier Gebäuden in Deutschland und Österreich mit einem Zertifikat des Umweltzeichens HOLZ VON HIER© nachgewiesen und ausgezeichnet werden. Für die anderen Gebäude wurde die CO2 Bilanz im Rahmen des Projektes CaSCo händisch errechnet (durch Holz von Hier) unter der Vorgabe, dass die Angaben der Einreichenden korrekt waren. Da diese vielfach keine Dokumente nach den Vorgaben des Umweltlabels HvH vorlegen konnten, konnten keine HVH Zertifikate für diese Gebäude ausgestellt werden. Einige der Gebäude wurden jedoch wie in Slowenien direkt von Staatsforst mit dem eigenen Holz gebaut, so dass die Wege sicherlich tatsächlich sehr kurz waren. In Italien wurden Gebäude auch wegen ihrer Originalität ausgezeichnet, die von Bauherren selbst gebaut wurden , ebenfalls nach dessen Angaben mit seinem eigenen Holz. In Frankreich stammten die Nachweise für das Rundholz von Bois des Alps, einer Regionalinitiative in der Region Auvergne RhoneAlpes und die Regionalinitiative versichert, dass auch die weiter verarbeitenden Schritte regional in der Region ausgeführt wurde.
Schönheit und Originalität der Objekte
Die Schönheit und Originalität der Objekte spricht jedoch absolut für sich und zeigt auf, wie schön regionaltypisches Bauen mit Holz sein kann und welche Möglichkeiten Holz der kurzen Wege auch im öffentlichen und gewerblichen Bau bietet. Jedes der Objekte hat zu Recht Vorbildfunktion für seine Region.
So geht es weiter
Die Partner des CaSCo Projektes planen den Preis auch nach Ende des CaSCo Projekts fortzuführen. Die Vorgaben was die Nachweise angeht werden hier noch stärker vorgegeben sein. Wir halten Sie auf dem laufenden.