Vergleichsmatrix Umweltlabel

Aus Smart Places Network
Wechseln zu: Navigation, Suche


Relevante europäische Umwelt-Label im Vergleich

In die Auswertungen wurden folgende Umweltlabel einbezogen (alphabetisch): Blauer Engel (blauerengel.de), Cradle to Cradle (epea.com), Europäisches Umweltzeichen (eu-ecolabel.de), FSC (fsc.de), HOLZ VON HIER (holz-von-hier.de), NaturePlus (natureplus.org), Nordic Swan (nordic-ecolabel.org), Österreichisches Umweltzeichen (umweltzeichen.at) und PEFC (pefc.de).


Abgedeckte Lebenszyklusphase

Von dem jeweiligen Umweltzeichen abgedeckte Lebenszyklusphase. A1 = Rohstoffgewinnung, A2 = Transporte entlang der Chain of custody, A3 = Produktion, A4 = Transporte zur Baustelle, B = Nutzungsphase, C = Nachnutzung. Dunkelgrüne Bereiche = direkt über Kriterien abgedeckt, hellgrüne Bereiche = teilweise, eingeschränkt oder indirekt abgedeckt.

Tabelle abgedeckte Lebenszyklusphase


Umweltwirkunsgaspekte

Umweltwirkungsaspekt, der über das Umweltlabel abgedeckt wird. Dunkelblau = direkt als Kriterium, hellblau = indirekte Wirkungen oder eingeschränkte Wirkungen.

Tabelle Umweltwirkungsaspekte



Verantwortliche Rohstoffgewinnung

Nachhaltige / verantwortliche Rohstoffgewinnung sollte eine generelle Anforderung bzw. Selbstveständlichkeit für alle Rohstoffe und Materialien sein. Entsprechende Umweltzeichen und Nachweise haben sich bisher jedoch nur im Holzbereich entwickelt und etabliert. Hier sind klassischerweise die beiden globalen Forstzertifizierungssysteme FSC und PEFC bekannt. Aber auch andere Label greifen dies auf und fordern entsprechende Nachweise, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung, wie nachfolgend beschrieben. Es ist dabei grundsätzlich zu beachten, dass beide Forstzertifizierungssysteme jeweils zwei völlig voneinander verschiedene Standards aufweisen, nämlich den Standard für die Art der Waldbewirtschaftung (also die eigentliche Zielgröße des Umweltlabels), den Forest-Management (FM-) Standard auf der einen Seite und den sogenannten COC-Standard auf der anderen Seite, der lediglich sicherstellen soll, dass entlang der Verarbeitungskette nicht mehr Holzprodukte mit dem Forstlabel vermarktet werden, als dafür erforderlicher Rohstoff auch bezogen worden ist. Beide Systeme bieten dabei unterschiedliche Modelle innerhalb des COC-Standards an, einerseits das Modell der physischen Trennung von zertifiziertem und nicht zertifiziertem Material, andererseits Mengengewichtete Modelle wie die Prozentsatzmethode und das Credit Modell. Nur im Falle der physischen Trennung wäre eine physische Identität von Holz in einem zertifizierten Produkt mit Holz aus zertifizierten Wäldern (theoretisch) gewährleistet. In der Praxis ist eine solche Garantie nicht gegeben. Insbesondere auch, weil bereits in den ersten Stufen der Verarbeitung überwiegend mengengewichtete Modelle eingesetzt werden.

Tabelle verantwortliche Rohstoffgewinnung

Label Anforderungen an die nachhaltige Rohstoffgewinnung
Blauer Engel 50% des Holzes soll aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen, der Rest aus legalen Quellen gemäß der EUTR.
EPEA Angabe: „aus nachhaltiger Bewirtschaftung“, Nachweis und Prozentanteil unklar.
EU ecolabel (a) 70% Anteil aus nachhaltigen Quellen bei Massivholz, (b) 40% bei Holzwerkstoffen.
FSC Von einem beliebigen Anteil in FSC mix, FSC controled Wood bis zu 100% in FSC 100%.
HOLZ VON HIER 100% Mengenanteil des Holzes in zertifizierten Produkten muss aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen, nachgewiesen über ein FM-Zertifikat von FSC, PEFC oder gleichwertig.
NaturePlus Nachweis für die Herkunft des Holzes aus nachhaltiger Waldwirtschaft gefordert. Anteil ist unklar, vermutlich aber 100%
Nordic Swan Mengenanteile variieren zwischen > 10%, >50% bis zu >70% je nach Produktstandard.
Ö-UZ 70% Mindestanteil bei Holzenergie, 50% bei Massivholz, Böden, Möbeln, Außenholz. Keine Angaben für Dämmstoffe.
PEFC Kein Mindestprozentsatz an der Gesamtverarbeiteten Menge, aber das Material muss aus PEFC zertifizierten Wäldern stammen.


Ressourcenschonung

xxxxxx

Tabelle Ressourcenschonung

Label Aspekt der Ressourcenschonung
Blauer Engel von den 113 Standards des Blauen Engel beziehen sich 20 auf den Schutz der Ressourcen. Im Bereich Bauen und Renovieren findet sich darunter keines. Mit dem Rohstoff Holz befassen sich 5 der 20 Standards, sämtlich im Bereich Papierprodukte. Für diese bedeutet der Claim ‚schont die Ressourcen‘ die verwendung von Altpapier bzw. Recyclingpapier. Das heißt, die Mehrfachverwendung an sich stellt den beitag zur Schonung der Ressourcen (in dem Fall Holz) dar. Andere Ressourcenaspekte (Gewinnung der Materialien, Energieverbrauch in der Produktion etc.) sind nicht im Fokus des Standards..
EPEA Das Umweltlabel cradle to cradle (C2C) hat keine spezifischen Kriterien der Ressourcenschonung zum Inhalt. Allerdings entspricht das Grundkonzept von C2C mit der Eliminierung der Erscheinungsform ‚Abfall‘ (als theoretisches Ziel) und der Orientierung an der Natur mit ihren perfekt geschlossenen Kreisläufen letztlich der Verminderung des Ressourcenverbrauches und damit deren Schonung. So entsprechen von den 5 zentralen Anforderungen bzw. Kriteriengruppen von C2C: Materialgesundheit, Materialwiederverwertung, Erneuerbare Energien, Wasserfürsorge und soziale Fairness, vor allem der Aspekt der Materialwiederverwertung dem Ziel der Ressourcenschonung, analog zum Prinzip des Recyclingpapiers beim Blauen Engel. Grundsätzlich ist man in der Praxis aber von dem idealen Vorbild der geschlossenen (‚ewigen‘) Kreisläufe weit entfernt. Im Kern geht es bei C2C um eine Erhöhung und Optimierung des Recyclinganteils im Produkt und der Recyclierbarkeit des Produktes selbst durch intelligentes Produktdesign.

So betrachtet sollten C2C zertifizierte Produkte von Haus aus auch ressourcenschonende Produkte darstellen. Unklar bleiben hingegen die entsprechenden Kriterien und ihre Ausprägung im Produkt und damit die Vergleichbarkeit mit anderen Produkten. In der Praxis stellt sich zudem teilweise die Frage, ob nicht für die Maximierung der Ressourcenschonung auf der einen Seite überproportionaler Aufwand auf der anderen Seite betrieben wird.

EU ecolabel Das EU Ecolabel hat ebenfalls keine direkten spezifischen Kriterien zum Thema Ressourcenschutz entwickelt. So ist dieser Aspekt in den Vergabekriterien für Holzböden im wesentlichen reduziert auf den Aspekt der nachhaltigen Gewinnung des Holzes, wie er schon unter der Rubrik ‚Rohstoffgewinnung‘ dargestellt worden ist. Lediglich eine weitere Anforderung im Hinblick auf einen geringen Energieverbrauch in der produktion würde noch der Schonung der Ressourcen an fossilen Energieträgern entsprechen. Allerdings ist anhand der allgemeinen anzuwendenden Berechnungsformel für die Ermittlung des Bewertungsfaktors unklar, ob die Produktion tatsächlich überdurchschnittlich Energie sparend erfolgt.
FSC Die zentrale Aussage des Umweltzeichens FSC ist die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes zur Gewinnung des Rohstoffes Holz. Neben verschiedenen sozialen und umweltrelevanten Anforderungen (z.B. standortgerechte Baumartenwahl in Deutschland) liegt der Schwerpunkt von FSC somit auf der Schonung der Ressource Holz durch eine Bewirtschaftung, die diese Nutzung auch für nachfolgende Generationen sichern soll.
HOLZ VON HIER Holz von Hier hat, wie die meisten anderen Umweltlabel auch, keine spezifischen Kriterien im Hinblick auf Ressourcenschonung definiert. Nichtsdesto trotz sind Effekte der Ressourcenschonung übr verschiedene Aspekte gewährleistet. Dies betrifft einerseits die Verwendung eines nachwachsenden Rohstoffes (in dem Fall Holz) an sich, wie es z.B. bei Nordic Swan oder NaturePlus positiv bewertet wird. Zudem ist gefordert und sichergestellt, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Ein wichtiger Aspekt der Ressourcenschonung liegt jedoch implizit im Kernkriterium von Holz von Hier, nämlich der überdurchschnittlich klimafreundlichen Produktion durch Reduktion der Transportprozesse. Da bei der Herstellung von Holzprodukten und -baustoffen die Transporte den größten Anteil an den Emissionen nausmachen können, liegen hier auch die maßgeblichen Reduktionspotenziale. In der Nutzungsphase sind Holzprodukte, wie schon beschrieben inert, verbrauchen also keine Ressourcen oder Energie. Last but not least ist indirekt durch die Sicherstellung der inländischen Produktion (kurze Wege entlang der gesamten Kette!) auch sichergestellt, dass staatliche Vorgaben hinsichtlich umweltgerechter Produktion - wie z.B. beim Österreichischen Umweltzeichen gefordert - eingehalten sind..
NaturePlus NaturePlus behandelt die Frage der Ressourcenschonung in etwas breiterer Weise als viele andere Umweltzeichen wie die Forstlabel, das EU Ecoabel oder der Blaue Engel. So ist die Betonung bzw. Anforderung eines gewissen (möglichst hohen) Anteils an nachwachsenden Rohstoffen im Produkt systemimmanent ein Beitrag zum Schutz von Ressourcen. Daneben spielt auch ein Gebot der Minimierung des Energieverbrauches oder der Nutzung nicht erneuerbarer oder seltener Ressourcen eine Rolle. Allerdings stellt dies lediglich ein Gebot dar, so das nicht ganz klar bestimmt werden kann, inwieweit so gekennzeichnete Produkte einen überdurchschnittlichen Beitrag zum Schutz der Ressourcen leisten.
Nordic Swan Der Nordic Swan adressiert in seinen Kriterien nicht explizit die Ressourcenschonung. Man kann aber aus verschiedenen Kriteriengruppen hier Effekte ableiten. Zum einen fordert das Umweltzeichen bei den Rohstoffen, dass generell mind. 50% der Materialien erneuerbar sein müssen (z.B. Holz, aber auch Kork, Linoleum, Wollteppiche etc.). Das Holz (mind. 30% des Materials) soll zudem aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen.

Zudem darf der Energieverbrauch in der Produktion einen bestimmten Wert nicht überschreiten, was in gewisser Weise zur Schonung der Ressource fossile Energieträger bedeutet. Hochkalorische Produktionsabfälle sollen wieder in den energetischen Kreislauf zurückgeführt werden. Dies stellt im prinzip eine andere Ausprägung des vorangenannten Aspektes dar. Weitere spezifische Effekte zur Ressourcenschonung können aus den Kriterien nicht abgeleitet werden.

Ö-UZ Das Österreichische Umweltzeichen hat keine spezifischen Kriterien zur Ressourcenschonung definiert. Auch hier fälltlediglich die Anforderung an die nachhaltige Gewinnung von Holz unter diese Rubrik, die aber an anderer Stelle schon abgehandelt wurde. Bei den Vergabekriterien für Möbel beispielsweise sind folgende Kriteriengruppen definiert: a) allgemeine Regleungen für Rohstoffe, die jedoch vor allem die Vermeidung gesundheitsbedenklicher Inhaltsstoffe betrifft, b) Emissionsgrenzwerte im HInblick auf die Innenraumluft, c) umweltfreundliche Produktion (die allerdings bereits dann gewährleistet ist, wenn die nationalen Bestimmungen und Richtlinien eingehalten werden), Langlebigkeit und Abfallreduktion (erfüllt im Falle eines vorhandenen Reparaturservice oder Ersatzteilgarantie oder Rücknahmesystem) sowie Verpackung (wobei hier die Verpackungen entweder zurückgenommen werden sollen oder der Hersteller an einem kollektiven Sammelsystem („grüner Punkt“ oder andere) beteiligt sein soll.
PEFC Für PEFC gilt im Prinzip analog schon das unter dem Umweltzeichen FSC Beschriebene.


Klimaschutz

Für Klimaschutzmaßnahmen gibt es in den Lebenszyklusphasen unterschiedliche Ansatzpunkte: A1: siehe oben. A2: Klimafreundliche kurze Wege entlang der gesamten Verarbeitungskette (CoC) cradle to gate. Derzeit erfasst und dokumentiert nur das Umweltzeichen Holz von Hier diese Warenströme und damit verbundenen Emissionen. A3: Klimafreundliche Produktion. Die Herstellung des Produktes kann unterschiedlich energieintensiv/effizient erfolgen. Für viele Produkte fehlen hier aber entsprechende fundierte und belastbare Informationen. A4: Klimafreundliche kurze Wege vom Produktionsort zum Einsatz- oder Verwendungsort. Die Emissionen aus solchen Transportwegen können leicht ein Vielfaches der Gesamtemissionen der Herstellung des Produktes erreichen. Hier ist das Umweltlabel Holz von Hier einzigartig, da es sämtliche Warenströme bis zum Endverwendungsort hin erfasst und bewertet. B: Energieverbrauch in der Nutzungsphase. Hier unterscheiden sich Produkte ganz wesentlich. Es gibt einerseits die Kategorie an Produkten, die während der Nutzungsphase Energie verbrauchen und damit klimabelastende Emissionen verursachen, wie z.B. Elektrogeräte, Heizungen und anderes. Die allermeisten Bauprodukte sind in der Nutzungsphase jedoch aus energetischer Sicht ‚inert‘, das heißt, in dieser Lebenszyklusphase entstehen keine produktbedingten Emissionen. C/D: Klimaeffiziente Entsorgung oder Nachnutzung. Dies ist ganz wesentlich auch eine Frage des Materials. Hier können erhebliche Unterschiede zwischen unterschiedlichen Bauprodukten entstehen. So hat z.B. PVC erheblich geringere Recyclingquoten als z.B. Altholz. Hier spielt aber auch die mit der Aufbereitung verbundenen Emissionen und Energieaufwendungen eine wichtige Rolle.


Tabelle Kliamschutz: A1 = Nachhaltige Rohstoffgewinnung; A2 = klimafrendliche kurze Transporte cradle to gate; A3: kliemafrednlceh Produketeion, A4 = klimafrendliche kurze Transporte gate to customer; B = geringer Energieverbrauch in der Nutzungsphase; C/D = Entsorgung/Nachnutzung

Label A1 Rohstoffe A2 Transporte A3 Produktion A4 Transporte B Nutzungsphase C/D Nachnutzung
Blauer Engel s.o. - - - X -
EPEA s.o. - - - X -
EU ecolabel s.o. - - - X -
FSC X - - - - -
HOLZ VON HIER X X X X - -
NaturePlus s.o. - - - - -
Nordic Swan - - - - X -
Ö-UZ s.o. - - - X -
PEFC X - - - - -


Biodiversität

Anmerkung zu Holz der kurzen Wege. Das Umweltlabel Holz von Hier nimmt auf verschiedene Ansatzpunkte direkt und indirekt positiven Einfluss auf die Biodiversität. Zum Einen durch die Anforderung eines FM-Zertifikats nach FSC oder PEFC für das Rundholz, das in den Zertifizierungsprozess eintritt. Darüber hinaus verbietet Holz von Hier aber noch die Verwendung von Holz von Baumarten, die gemäß der internationalen Roten Liste von IUCN als international gefährdet eingestuft sind. Das geht deutlich übe die Anforderungen von z.B. FSC oder NaturePlus hinaus, denn eine Reihe von Baumarten mit FSC Zertifikat finden sich auf der internationalen Roten Liste, die zudem erheblich mehr Baumarten umfasst als dem CITES Abkommen unterliegen. Eine indirekte positive Wirkung auf die Biodiversität erzielt Holz von Hier durch die Förderung der Nachfrage nach einer breiten Palette von Holzarten aus regionaler heimischer Waldwirtschaft. Über diese Nachfrage werden für die heimischen Bewirtschafter Anreize gesetzt, die Baumartenvielfalt in ihren Wäldern zu bewahren und zu fördern, was wiederum die Basis für eine hohe Vielfalt an begleitenden Tier- und Pflanzenarten bildet. Ein wesentlicher bislang weitgehend unbeachteter Effekt, den Holz von Hier abdeckt, ist jedoch die Auswirkung des Transportes auf die Biodiversität. Wie Auswertungen der internationalen Roten Liste von IUCN zeigen, sind durch Transport eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten international gefährdet (Auswertunegn HvH). Je nach Herkunft sind den Transport von Materialien mehr Arten gefährdet, als durch die Rohstoffgewinnung selbst. Durch die Minimierung der Transporte insbesondere über Langstrecken und aus anderen Ländern oder Kontinenten trägt HOLZ VPN HIER ebenfalls zum Schutz der Biodiversität bei.


Tabelle Biodiversität

Label Biodiversität
Blauer Engel keine Kriterien
EPEA keine Kriterien
EU ecolabel keine Kriterien
FSC Keine direkten Kriterien (Standortgerechte Baumartenwahl). Aber indirekt Schutz der Biodiversität durch Schutz vor Raubbau.
HOLZ VON HIER Keine Verwendung von Holz von international gefährdeten Baumarten gemäß der internationalen Roten Liste von IUCN. Indirekte Förderung der Artenvielfalt in heimischen Wäldern.
NaturePlus Keine Verwendung von Holz von CITES Arten.
Nordic Swan keine Kriterien
Ö-UZ keine Kriterien
PEFC Keine direkten Kriterien (Standortgerechte Baumartenwahl). Aber indirekt Schutz der Biodiversität durch Schutz vor Raubbau.


Gültigkeitsdauer der Standards

Für die Beurteilung der Aussage von Umweltzeichen hinsichtlich der Umweltwirkung spielt auch die Gültigkeitsdauer von Standards eine Rolle. Produkte oder Unternehmen werden in der Regel für eine bestimmte Zeitspanne zertifiziert, d.h. das Zeichen kann an alle entsprechenden innerhalb der Zeitspanne hergestellten Produkte verliehen werden. Je länger diese Zeitspanne ist, desto weiter können die gesetzten Anforderungen hinter aktuellen technischen Entwicklungen hinterher hinken. Dies ist insbesondere bei Labeln zu Elektrogeräten zu beobachten.

Tabelle Gültigkeitsdauer der Standards

Label Zahl der Standards bzw. Vergaberichtlinien Gültigkeitsdauer des Standards, Standardrevision Gültigkeit des Zertifikats, Auditturnus
Blauer Engel 113 gesamt, 3 für Holzprodukte,

5 für Papierprodukte || 2 bis 12 Jahre || einmalig im Gültigkeitszeitraum des Standards.

EPEA 1 2 einmalig im Gültigkeitszeitraum des Standards.
EU ecolabel vergleichbar mit Blauem Engel Gültigkeit unbegrenzt bis Änderung des Standards einmalig im Gültigkeitszeitraum des Standards
FSC FSC-FM länderspezifisch, FSC mix, FSC controlled wood, FSC 100%, FSC recycling 5 Jahre jährlich
HOLZ VON HIER 1 5 Jahre In Echtzeit und Einzelproduktbezogen.
NaturePlus  ? 3 Jahre einmalig im Gültigkeitszeitraum des Standards
Nordic Swan  ? 3 - 5 Jahre einmalig im Gültigkeitszeitraum des Standards
Ö-UZ  ? 4 Jahre einmalig im Gültigkeitszeitraum des Standards
PEFC ähnlich FSC 5 Jahre jährlich


Produktgruppenrelevanz

Nicht jedes Label ist für alle Produktgruppen aus dem Bereich Bauen, Renovieren und Wohnen relevant. Die meisten Umweltzeichen haben hier einen Schwerpunkt. Wichtig ist dies vor allem dann zu beachten, wenn Umweltlabel grundsätzlich breit über unterschiedliche Produktgruppen aufgestellt sind, wie z.B. der Blaue Engel. Zudem gibt es teilweise Standards oder Vergabekriterien für bestimmte Produktgruppen, ohne dass es jedoch bereits konkrete zertifizierte Produkte aus dem Bereich gibt. In den folgenden Tabellen wird daher auf der Basis der Auswertungen ein Überblick über die betroffenen Produktgruppen gegeben sowie die Zahl der existierenden Produkte genannt, sofern diese aus entsprechenden Webseiten ermittelbar waren.

Tabelle Produktgruppenrelevanz: esamtübersicht zertifizierte Produkte sowie Produkte aus Holz und Papier. H = Hersteller, P = Produkte

Label Zahl der Produkte allgemein darunter Produkte aus Holz oder Papier
Blauer Engel >14000 67 Holzmöbel (hauptsächlich Spanplatte),

8 - 9 holzbasierte Platten, 11 Paneele (aus Europa, Russland, Taiwan, Shanghai, Türkei, Afrika, Japan), 6 Zargen (keine Türen und Fenster (6 prod./ 1 manuf.), 2 Pelletproduzenten, 80 Kopierpapiere, 509 Papierprodukte generell , 528 Recyclingpapier, 299 Pappe , 56 Zeitungspapier

EPEA 490 14 Holzprodukte, 6 Papierprodukte
EU ecolabel 774 keine Holzprodukte, 63 Papierprodukte
FSC unbekannt verschiedene Holzprodukte, verschiedene Papierprod.
HOLZ VON HIER mehrere hundert verschiedenste Holzprodukte, Papier, Objekte
NaturePlus 641 94 NaWaRo Dämmstoffe, 14 Fußböden
Nordic Swan 2.587 (Gebäude und Energie 130 Kleingebäude aus Holz
Ö-UZ 438 ca. 43 Holzprodukte, 15 Papierprodukte
PEFC unbekannt verschiedene Holzprodukte, verschiedene Papierprod.